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Motoröl

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Welches Öl für mein Auto?

Motoröl ist entscheidend für die Langlebigkeit und das einwandfreie Funktionieren Ihres Fahrzeugs. Es schmiert die mechanischen Teile, reduziert Reibung, verringert den Verschleiß und schützt den Motor vor Überhitzung. Es ist jedoch wichtig, verschiedene Kriterien zu kennen, um das richtige Motoröl auszuwählen.

Die verschiedenen Arten von Motoröl

Es gibt drei Kategorien von Motorölen: mineralisch, teilsynthetisch und vollsynthetisch.

Mineralisches Öl

Direkt aus der Erdölraffination gewonnen, ist es kostengünstiger, nutzt sich jedoch schneller ab. Es eignet sich vor allem für ältere Motoren oder gelegentliche Nutzung.

Teilsynthese-Öl

Eine Mischung aus mineralischem und synthetischem Öl, bietet einen guten Kompromiss zwischen Preis und Leistung. Es bietet besseren Schutz als Mineralöl und ist für Standardfahrzeuge oder den Stadtverkehr geeignet.

Synthetisches Öl

Vollständig im Labor entwickelt, bietet es optimalen Schutz gegen Verschleiß, Hitze und Oxidation. Besonders geeignet für moderne Motoren und anspruchsvolle Fahrbedingungen (Autobahn, hohe Temperaturen, sportliche Fahrweise), garantiert es hervorragende Stabilität und erlaubt längere Ölwechselintervalle.

Viskosität und SAE-Grade von Motoröl

Die Einteilung eines Motoröls wurde von der SAE „Society of Automotive Engineers“ festgelegt und klassifiziert. Diese Klassifizierung entspricht der Viskosität des Öls:

Tabelle der Ölviskositäten nach SAE-Grad

SAE 30
SAE 40
SAE 50
0W16
0W20
0W30
0W40
5W20
5W30
5W40
5W50
10W30
10W40
10W60
15W40

Wie weiß ich, welches Motoröl ich wählen soll?

Die Befolgung der Empfehlungen im Serviceheft ist unerlässlich, um den Motor zu schützen. Der Hersteller gibt dort das passende Öl an – abhängig von Konstruktion, mechanischen Toleranzen und Umweltanforderungen Ihres Fahrzeugs.

Einhaltung der offiziellen Normen (ACEA / API)

Bei der Wahl eines Motoröls ist es wichtig zu prüfen, ob es die offiziellen Spezifikationen der internationalen Organisationen erfüllt. Diese stellen sicher, dass das Öl mit Ihrem Motor und seinen Technologien kompatibel ist.

Um die Liste der ACEA-Spezifikationen zu verstehen, sollten einige Begriffe definiert werden:

SAPS

SAPS umfasst drei chemische Bestandteile aus den Öladditiven: Sulphated Ash (sulfatierte Asche), Phosphorus (Phosphor), Sulphur (Schwefel).
Sie bilden nach der Verbrennung des Öls feste Rückstände. Diese Elemente sind für den Motorschutz notwendig, jedoch schädlich für Partikelfilter.

Zu viele SAPS führen zu Verstopfung der Partikelfilter, erhöhtem Verbrauch und mehr Emissionen.

HTHS — High Temperature High Shear Viscosity

Dynamische Viskosität bei 150 °C unter hoher Scherung, angegeben in mPa·s. Sie misst den Widerstand des Öls gegen „Scherung“ in kritischen Bereichen (Lager, Kolbenringe, Nockenwellen) bei hohen Temperaturen.
Dies ist der wichtigste Indikator für die Dicke des Schmierfilms, wenn der Motor stark belastet wird.

Ein Öl mit niedrigem HTHS reduziert den Verbrauch, schützt jedoch Motoren, die nicht dafür ausgelegt sind, weniger.

DI — Direct Injection

Art der Gemischbildung, bei der der Kraftstoff direkt in den Brennraum und nicht in die Ansaugung eingespritzt wird.

DPF — Diesel Particulate Filter / GPF — Gasoline Particulate Filter / TWC — Three-Way Catalyst

Mit Partikelfiltern verwendet man Low- oder Mid-SAPS-Öle (C1–C6, E6–E11), um deren Wirksamkeit zu erhalten und die Regeneration zu erleichtern. Einige Öle enthalten Additive zur Reduzierung der Aschebildung und zur Verlängerung der Filterregeneration.

SCR — Selective Catalytic Reduction / EGR — Exhaust Gas Recirculation

Das SCR-System reduziert Stickoxide (NOx) im Abgas durch Einspritzung von AdBlue, während das EGR-System die NOx-Bildung verringert, indem ein Teil der Abgase zur Senkung der Verbrennungstemperatur in die Ansaugung zurückgeführt wird.

Kürzel Vollständiger Name Rolle / zentrale Auswirkung
SAPS Sulphated Ash, Phosphorus, Sulphur Kompatibilität mit Katalysatoren, DPF und GPF
HTHS High Temperature High Shear viscosity Schmierfilmstärke bei Betriebstemperatur
DI Direct Injection Motoren mit Direkteinspritzung
DPF Diesel Particulate Filter Partikelfilter für Dieselmotoren
GPF Gasoline Particulate Filter Partikelfilter für Benzinmotoren
TWC Three-Way Catalyst Reduziert die Emissionen von Benzinmotoren

In Europa definiert die ACEA – European Automobile Manufacturers' Association – präzise Kategorien je nach Motortyp:

ACEA – Serien A & B (Benzin & leichte Diesel) (1996–2003)

Norm Motortyp HTHS (mPa·s) SAPS Kompatibilität mit Partikelfiltern Wichtigste Merkmale
A1Benzin~2,9 (niedrig)HochNicht kompatibelKraftstoffersparnis; niedrige Viskosität
A2Benzin≥3,5HochNicht kompatibelNormale Leistung
A3Benzin≥3,5HochNicht kompatibelHochleistung / verlängerte Ölwechselintervalle
B1Leichter Diesel~2,9HochNicht kompatibelKraftstoffersparnis
B2Leichter Diesel≥3,5HochNicht kompatibelAlltagsbetrieb
B3Leichter Diesel≥3,5HochNicht kompatibelHochleistung / verlängerte Ölwechselintervalle
B4Diesel Direkteinspritzung≥3,5HochNicht kompatibelSpeziell für Diesel-DI (TDI, HDi …)

ACEA – Kombinierte A/B-Serien (seit 2004)

Norm Zeitraum Motortyp HTHS (mPa·s) SAPS Kompatibilität mit Partikelfiltern Wichtigste Merkmale
A1/B12004–2016Benzin & leichte Diesel~2,6–2,9HochNicht kompatibelKraftstoffersparnis; niedrige Viskosität
A3/B32004–2021Benzin & leichte Diesel≥3,5HochNicht kompatibel„Stay-in-grade“, verlängerte Ölwechselintervalle
A3/B42004–HeuteBenzin & Diesel mit Direkteinspritzung≥3,5HochNicht kompatibelHochleistung; langfristige Stabilität
A5/B52004–HeuteBenzin & leichte Diesel2,9–3,5HochTeilweise kompatibelKraftstoffersparnis; lange Intervalle; nicht für alle Motoren geeignet
A7/B72021–HeuteBenziner DI/Turbo & moderne Diesel2,9–3,5HochTeilweise kompatibelAnti-LSPI, Turbosauberkeit, Kraftstoffersparnis

ACEA – Serie C (Low/Mid SAPS, Pkw mit Partikelfilter)

Norm Zeitraum Motortyp HTHS (mPa·s) SAPS Kompatibilität mit Partikelfiltern Wichtigste Merkmale
C12004–2021Benzin & Diesel≈2,6–2,9LowDPF/TWCLow SAPS; niedriges HTHS
C22004–HeuteBenzin & Diesel2,9–3,5MidDPF/TWCKraftstoffersparnis; Mid SAPS
C32004–HeuteBenzin & Diesel≥3,5MidDPF/TWCSchutz für Katalysatoren; robustes HTHS
C42008–HeuteBenzin & Diesel≥3,5LowDPF/TWCLow SAPS
C52016–HeuteBenzin & Diesel2,6–2,9MidDPF/TWCKraftstoffersparnis, niedrige Viskosität
C62021–HeuteBenzin & Diesel2,6–2,9MidDPF/TWCVerbesserter LSPI- & TCCD-Schutz
C72023–HeuteBenzin & Diesel≈2,3–2,6Mid/LowDPF/TWC/GPFUltra FE; sehr niedrige Viskosität (0W-16)

Weltweit unterscheidet die API (American Petroleum Institute) zwischen Ölen für Benzinmotoren (S) und Dieselmotoren (C), wobei jeder neue Buchstabe eine aktuellere und anspruchsvollere Entwicklung kennzeichnet.

API-Normen – Serie S (Benzin)

Norm Jahr Motortyp Haupteigenschaften HTHS (mPa·s) SAPS Kompatibilität mit Partikelfiltern
SA1930erBenzinOhne Additive; minimaler Schutz>3,5HochNicht kompatibel
SB1951BenzinEinfache Antioxidantien>3,5HochNicht kompatibel
SC1964BenzinMäßiger Verschleiß-/Oxidationsschutz>3,5HochNicht kompatibel
SD1968BenzinVerbesserte Reinigungsleistung>3,5HochNicht kompatibel
SE1972BenzinHohe Temperatur, bessere Stabilität>3,5HochNicht kompatibel
SF1980BenzinReduzierte Oxidation und Ablagerungen>3,5HochNicht kompatibel
SG1989BenzinSchutz für Ventile/Kolben>3,5HochTeilweise kompatibel
SH1993BenzinKraftstoffersparnis (Seq. VI A)≈3,0–3,5MittelTWC teilweise
SJ1996BenzinReduzierter Phosphor zum Schutz des Katalysators≈3,0–3,5MittelTWC
SL2001BenzinMotoren mit hoher T°, Turbo≥3,5MittelTWC
SM2004BenzinOxidationsschutz, erste LSPI-Tests≈3,0–3,5NiedrigTWC
SN2010BenzinTurbo GDI, FE, TWC/GPF≈2,9–3,5Niedrig bis mittelTWC + GPF
SN Plus2018BenzinVerbesserter LSPI-Schutz, FE≈2,9–3,5NiedrigTWC + GPF
SP2020BenzinLSPI, Steuerkettenverschleiß, Turbo, FE≈2,6–3,5NiedrigTWC + GPF
SP-RC2020Benzin„Resource Conserving“ = Kraftstoffersparnis≈2,6–2,9NiedrigTWC + GPF
SQ2025BenzinVerbesserter LSPI-Schutz, ethanolverträglich≈2,6–2,9NiedrigTWC + GPF

API-Normen – Serie C (Diesel)

Norm Jahr Motortyp Haupteigenschaften HTHS (mPa·s) SAPS Kompatibilität mit Partikelfiltern
CA1940erDieselLeichter Dienst; ohne Additive>3,5HochNicht kompatibel
CB1949DieselEinfacher Verschleißschutz>3,5HochNicht kompatibel
CC1961DieselSchwerer Dienst, Turbomotor>3,5HochNicht kompatibel
CD1955DieselHohe Temperaturen; moderne Additive>3,5HochNicht kompatibel
CE1983DieselLange Wechselintervalle, erhöhte Stabilität>3,5HochNicht kompatibel
CF1994DieselÄltere Motoren oder Offroad>3,5HochNicht kompatibel
CF-21994Diesel 2TSpezielle Anwendungen>3,5HochNicht kompatibel
CF-41990Diesel 4TTurbo, schwerer Dienst>3,5HochNicht kompatibel
CG-41994DieselEuro I, reduzierte Emissionen>3,5HochTeilweise kompatibel
CH-41998DieselEuro II, reduzierte Rußbildung>3,5HochTeilweise kompatibel
CI-42002DieselEGR, kontrollierte Oxidation/Verschleiß>3,5MittelKompatibel mit EGR/SCR
CJ-42006DieselULSD <15 ppm; DPF≥3,5NiedrigDPF/SCR/EGR
CK-42006DieselDPF≥3,5NiedrigDPF/SCR/EGR
FA-42025DieselDPF≈2,9–3,5NiedrigDPF/SCR/EGR

Die Einhaltung dieser Normen ist unerlässlich, um Schutz, Leistung und Langlebigkeit Ihres Motors sicherzustellen.

Den Motortyp berücksichtigen

Die Wahl des Motoröls hängt auch von der Motorisierung ab.

Für Benzinmotoren bevorzugt man in der Regel dünnflüssige Öle wie 5W30 oder 0W30, die Kaltstarts erleichtern und den Verbrauch senken.

Dieselmotoren, die höheren Drücken ausgesetzt sind, benötigen widerstandsfähigere Öle wie 5W40 oder 10W40, die unter hoher Belastung wirksam schützen.

Hybridfahrzeuge verwenden meist Öle mit sehr niedriger Viskosität, wie 0W20 oder 0W16, um den Kraftstoffverbrauch zu optimieren und Emissionen zu reduzieren.

Alter und Laufleistung des Motors berücksichtigen

Die Wahl des Motoröls sollte auch das Alter und die Laufleistung des Fahrzeugs berücksichtigen. Ein neuer Motor läuft mit synthetischen Ölen besser, da diese für ihre Stabilität und ihren hohen Schutz selbst unter anspruchsvollen Fahrbedingungen bekannt sind.

Im Gegensatz dazu benötigt ein älterer oder stark gelaufener Motor oft dickere Öle, wie 10W40 oder 15W40, um den natürlichen Verschleiß auszugleichen und den Ölverbrauch zu begrenzen.

Unsere Tipps zur Wartung Ihres Motors

Ölstand einmal im Monat und vor jeder längeren Fahrt prüfen. Warten Sie nicht auf Warnzeichen (Kontrolllampe, Geräusche, Rauch).

Ölwechselintervalle einhalten:

Häufigkeit dem Einsatz anpassen: viele Kurzstrecken = häufigere Ölwechsel (Öl wird stärker beansprucht).

Ölfilter bei jedem Ölwechsel wechseln, damit Verunreinigungen das frische Öl nicht kontaminieren.

FAQ zum Motoröl

Was ist der Unterschied zwischen 5W30 und 5W40?
5W30 ist bei Betriebstemperatur dünnflüssiger und begünstigt Kraftstoffersparnis. 5W40 ist zäher und ideal für leistungsstarke Motoren oder starke Beanspruchung.

Kann man zwei Motoröle mischen?
Ja, im Notfall, wenn sie die gleichen Normen (ACEA, API) erfüllen und ähnliche Viskositäten besitzen. Auf Dauer ist das jedoch nicht zu empfehlen. Die Additive der einzelnen Öle können miteinander reagieren und die Wirksamkeit der Schmierung, den Verschleißschutz oder die thermische Stabilität verringern. Um die Motorleistung zu erhalten und Risiken zu vermeiden, sollten Sie möglichst immer dasselbe Öl verwenden und die Herstellervorgaben einhalten.

Wie oft sollte man das Öl wechseln?
Im Durchschnitt alle 10.000 bis 20.000 km. Prüfen Sie immer die Herstellervorgaben.

Einige Hersteller bieten auch sogenannte LongLife-Öle (LL) an, die längere Ölwechselintervalle ermöglichen. Mit dieser Art von Öl kann das Intervall je nach Hersteller bis zu 30.000 km oder mehr betragen.

Warum wird beim Ölwechsel das Motoröl getauscht?
Motoröl wird gewechselt, weil es mit der Zeit an Wirksamkeit verliert, verschmutzt und oxidiert und die Schmierung nicht mehr ausreichend gewährleistet. Der Austausch von altem gegen frisches Öl schützt den Motor vor Verschleiß, verbessert die Kühlung und sichert die Leistung auf Dauer.

Welches Öl für einen Dieselmotor ohne DPF?
Ein Öl der Klassen 10W40 oder 15W40 kann geeignet sein. Für neuere Motoren mit DPF sollten „Low SAPS“-Öle (ACEA C3) bevorzugt werden.

Welches Öl für einen Benzinmotor mit Turbo?
Ein synthetisches 5W30- oder 5W40-Öl wird empfohlen, um den hohen Temperaturen und dem vom Turbo erzeugten Druck standzuhalten.

Wo füllt man Motoröl im Auto nach?
Das Motoröl wird über die Einfüllöffnung im Motorraum eingefüllt, die unter der Motorhaube liegt und mit einem Ölkännchen-Symbol gekennzeichnet ist. Vor dem Nachfüllen sollte der Ölstand mit dem Peilstab geprüft werden. Füllen Sie anschließend schrittweise das passende Öl nach, ohne den Maximalstand zu überschreiten. Sie dürfen niemals mit zu viel Öl im Motor fahren.

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